PAPAGEIENZUCHT
CHRISTIAN
  • Rosa

Rosakakadu


Der Rosakakadu (Eolophus roseicapilla, Syn.: Cacatua roseicapilla), gelegentlich auch in Übernahme der australischen Bezeichnung Galah genannt, ist eine in Australien weit verbreitete und häufige Papageienart. Der Rosakakadu ist ein mittelgroßer, stämmig gebauter Kakadu mit einem auffällig rosa und grau gefärbten Gefieder. Die Haube ist kurz und nach hinten gerichtet. Die langen Flügel reichen nahezu bis zur Spitze des leicht rundlichen Schwanzes. Der Rosakakadu ist der einzige Vertreter der Gattung Eolophus.

Das Verbreitungsgebiet und die Bestandsdichte des Rosakakadus haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen. Beides ist auf Veränderungen ihres Lebensraums durch den Menschen zurückzuführen, der durch die Umwandlung von Trockengebieten in Agrarflächen mit Schafzucht, Weizen- und Maisanbau neue Nahrungsgebiete für den Rosakakadu schafft. Ihre Ausbreitung und Populationszunahme wirkt sich dabei negativ auf die Populationsdichte anderer Kakaduarten wie etwa des Carnabys Weißohr-Rabenkakadus und des Inka-Kakadus aus. Der Rosakakadu ist in Nordaustralien geschützt. Er gilt in anderen australischen Regionen als Schädling, der häufig zum Abschuss freigegeben wird. Rosakakadus treten gelegentlich in großen Schwärmen auf und können in Getreidefeldern beträchtlichen Schaden anrichten. Die großen landwirtschaftlichen Schäden waren Anlass für australische Behörden, bereits 1969 umfangreiche Forschungsarbeiten über die Lebensweise des Rosakakadus zu beauftragen. Der Rosakakadu gehört deshalb heute zu den am besten erforschten Papageienarten.

Rosakakadus sind beliebte Volierenvögel und zählten bis etwa 1945 zu den am häufigsten gehandelten Großpapageien.Sie wurden erstmals 1843 nach Europa importiert. Die Erstzucht gelang bereits 1876. Da diese Kakaduart jedoch in großer Zahl als Wildfänge in den Handel gebracht wurde, erfolgte keine systematische Zucht. Seitdem die australische Regierung ein Ausfuhrverbot für alle heimischen Tierarten erlassen hat, sind Rosakakadus außerhalb Australiens zu begehrten Seltenheiten im Vogelhandel geworden. Bei der Zusammenstellung der Zuchtpaare seit dem Ausfuhrverbot wurde häufig nicht auf den Unterartenstatus geachtet, so dass es sich bei den in Europa und Nordamerika gepflegten Rosakakadus um Mischformen der Unterarten handelt. Rosakakadus sind sehr langlebige Vögel, deren Pflege anspruchsvoll ist. Sie können in Gefangenschaft ein Alter von mehr als 40 Jahren erreichen.

Beschreibung

Rosakakadus erreichen eine Körperlänge von 35 Zentimeter und ein Gewicht zwischen 200 und 380 Gramm. Die Männchen wiegen zwischen 272 und 380 Gramm. Bei Weibchen reicht die Gewichtsspanne von 200 bis 356 Gramm. Die Schwingen sind gerundet und im Verhältnis zur Körpergröße lang. Der Schwanz ist verhältnismäßig kurz und am Ende quadratisch

Männchen mit aufgestellter Haube

Bei den Männchen ist die Stirn, Haube und der Hinterkopf weiß bis hellrosa. Die Federn unmittelbar unter dem Auge weisen gelegentlich eine rosaweiße Färbung an den Spitzen auf. Ein schmales Vorderstirnband ist ebenso wie der Zügel rosarot. Am Hinterkopf geht das Hellrosa des Kopfes in das dunklere Rosa des Nackengefieders über. Die Wangen, die Ohrpartie sowie der Nacken, Hals, Kinn, Kehle, Brust, die Unterflügeldecken und der Bauch sind rosarot. Der Rücken, die Flügel, die Ober- und Unterschwanzdecken sind grau. Am hellsten ist dieses Grau auf den Armdecken, dem Bürzel und den Oberschwanzdecken. Dagegen sind die Handdecken, die Handschwingen und die Schwanzspitze deutlich dunkler grau. Der Schnabel ist hell hornfarben. Die Iris ist dunkelbraun bis schwarz. Die Beine sind grau. Der auffällige Augenring ist ungefiedert, weiß bis gräulich weiß und gerunzelt. Die Federhaube, das auffälligste Merkmal, dass Kakadus von anderen Papageienarten unterscheidet, ist beim Rosakakadu im Vergleich mit anderen Kakadus nur gering ausgeprägt. Sie ist gewöhnlich flach angelegt, so dass der Kopf rund wirkt. Bei leicht erregten Vögeln ist die Federhaube am hinteren Ende leicht gesträubt. Bei stark erregten Vögeln ist die Federhaube stark gespreizt. Dies ist zwar nicht so auffällig wie bei anderen Kakaduarten wie etwa dem Weißhauben-Kakadu, jedoch ist hat die stark gespreizte Federhaube in einer Reihe sozialer Interaktionen mit Artgenossen eine wichtige Signalfunktion.

Der Geschlechtsdimorphismus ist nur schwach ausgeprägt. Die Weibchen ist die Iris jedoch mittelbraun bis rötlich während sie bei Männchen und Jungvögel dunkelbraun ist. Dieser Unterschied ist ab dem sechsten Lebensmonat so auffällig, so dass sich daran die Geschlechter sicher bestimmen lassen. Der Augenring ist bei Weibchen außerdem schmaler und glatter. Die Mauser der Rosakakadus beginnt wenige Wochen nachdem die Jungvögel ausgeflogen sind und dauert 160 bis 180 Tage. Weibchen beginnen mit der Mauser etwas später und durchlaufen sie schneller als die Männchen.

Frisch geschlüpfte Nestlinge haben rosa Daunen. Dies unterscheidet sie von den anderen Kakaduarten, bei denen die meisten Nestlinge blassgelbe bis leuchtend gelbe Dunen aufweisen. Jungvögel ähneln den adulten Rosakakadus. Sie sind jedoch insgesamt matter gefärbt. Stirn, Haube und Scheitel sowie die Brust sind bei ihnen außerdem mattgrau überlaufen. Sitzen sie unbeweglich in Baumwipfeln sind sie aufgrund dieses noch fleckig wirkenden Gefieders nur sehr schwer auszumachen. Der unbefiederte Augenring ist bei ihnen blass gelblich weiß. Ihm fehlt noch die charakteristische Runzelung, wie sie für adulte Vögel typisch sind. In ihrem